Schon immer wollten wir einmal im Herbst in das wunderschöne Elsass reisen und dabei leckeren Flammkuchen und feinen Wein in wundervollen kleinen Fachwerkstädtchen genießen. In diesem Herbst war es dann so weit. Es war ein Geburtstagsgeschenk der Familie für Robins Mama. Gleichzeitig haben wir noch unser Hochzeitsgeschenk für ein Wochenende in Paris einlösen dürfen.
Eine unerwartete Herzlichkeit
Machen wir uns doch nichts vor - die Welt ist voller Vorurteile.
Und eines davon hört man leider immer wieder: Die Franzosen sind nicht nett und mögen die Deutschen nicht. Totaler Quark, sagen wir!
Wir haben ganz wundervolle Begegnungen voller Herzlichkeit erleben dürfen.
Selbst, wenn man sich manchmal nicht unterhalten kann, so wurden uns doch so oft ein herzerweichendes Lächeln und eine wunderbare Gastfreundschaft entgegen gebracht. Wir haben uns immer willkommen und wohl gefühlt und dafür sind wir sehr dankbar! Wir haben so das Gefühl, dass diese kurze Reise erst der Anfang für weitere Erfahrungen in Frankreich und mit seinen Menschen sein wird ...
Wie Gott in Frankreich!
Lange lange hatten wir beide den Wunsch einmal das Schloß Versailles zu besuchen - diesen legendären Palast von Ludwig XIV. Heute war es dann so weit! Uns erwartete ein gigantisches Anwesen mit wundervoller Architektur, prunkvollen Räumen, einem beeindruckenden Spiegelsaal voller Geschichte und eine riesige Gartenlandschaft.
Ja, es war toll! Aber wir konnten nicht nur die Schönheit genießen, sondern dachten auch an all die armen Menschen damaliger Zeiten, die in Hunger lebten, damit dieser Palast gebaut und so wenige so prachtvoll herrschen durften. Und so sollten wir doch nie vergessen, welcher Preis für so manche Schönheit gezahlt wurde.
Und leider ist das auch heute ein ganz aktuelles Thema ...
Eingetaucht in die kleine Künstlerwelt
Wir haben uns am Abend noch einmal aufgemacht in Paris, um einen der gemütlichsten Orte der Stadt zu besuchen - den kleinen Stadtteil Montmartre mit seiner eindrucksvollen Basilika Sacré-Cœur. Kaum angekommen im kleinen Künstlerviertel hat uns Dino angesprochen - ein Straßenmaler aus Ägypten. Ich war erst ein wenig überrumpelt, aber Netti hat sofort die Chance auf eine lustige Begegnung gewittert. Und so nahmen wir Platz am kleinen Café an der Ecke (in Paris gibt es immer ein kleines Café an der Ecke) und hatten eine lustige Zeit, während dieses tolle Werk entstand.
Wir lachten viel und Dino erzählte uns, wie sein Kollege "Picasso" einst die Königin von Spanien malte, ohne zu wissen, wer das da eigentlich war. Er sprach sie einfach an und fragte, ob er sie malen dürfte und sie sagte ja. Die ganze Zeit über kamen immer nette Menschen vorbei, die Dino kannten. uUnd so waren wir für kurze Zeit ein Teil der kleinen Gemeinschaft, genossen unsere heiße Schokolade und beobachteten das bunte Treiben in den kleinen Gassen.
Nur ein Macaron?
Auf nach Hause - nach vielen bewegten Tagen ging unsere kurze Reise nach Frankreich nun zu Ende. Dieses Mal sind wir mit der Bahn gefahren - und nebenbei gesagt: TGV fahren ist herrlich! Nach dem Umstieg in den ICE war es erst einmal Zeit für einen Kaffee aus dem Bistro. Gesagt, getan! Die nette Angestellte fragte mich, ob ich etwas zu Knabbern haben möchte. Ich sagte nein. Sie machte den Kaffee, alles war ruhig. Dann dachte ich mir so ... ach rede doch ein bisschen. Und so erzählte ich, wo wir herkamen - und, dass wir ja Macarons mithaben. Sie zeigte sich sofort begeistert von den echten Macarons aus Paris. Wenig später brachte Netti ihr einen vorbei, den sie mit einer Kollegin teilte. Wir wurden der "Lieblingsgast" und mit nur einer kleinen netten Geste schwand die Unpersönlichkeit und ein kleiner feiner Herzensmoment hat Einzug gehalten.
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