Schottland & Irland -Sommer 2022-

Wir sind unterwegs und berichten LIVE aus Schottland und Irland. 3 Wochen mit dem Wohnmobil stehen auf dem Programm - ein sportliches Abenteuer. Wir erleben eine traumhafte Natur, liebe und gastfreundliche Menschen und abwechslungsreiche Landschaften. Unsere Reiseberichte folgen Schritt für Schritt, je nachdem was dieses Internet so hergibt ;) ...

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Vom Ankommen und Ankommen

Nach vielen vielen Stunden auf der Autobahn, einer schönen Fährfahrt hin zu den weißen Kreidefelsen von Dover und den ersten Eindrücken im Linksverkehr, sind wir in der Nähe von Cambridge angekommen. Stapleford ... ein paar Häuser, keine Menschen und ansonsten viel Dunkelheit. Trotzdem wollten wir am Abend noch ein bisschen umher schlendern und wurden von den Lichtern eines Backsteinhauses angezogen. Es waren auch die einzigen Lichter, die wir sahen. The Free House entpuppte sich als ein typisch englischer und gemütlicher Pub. Eigentlich musste dieser schon schließen, aber ein Whisky und ein Cider waren noch drin - und eine herzliche Begrüßung mit tollen Gesprächen. Angekommen. Nicht immer ist Ankommen gleich Ankommen, aber an diesem Abend wurden wir herzlich empfangen und spürten, dass wir am richtigen Ort waren. 


Glenlivet - Eine Ode an den Whisky

Der Besuch unserer ersten Whisky-Destillerie wird uns immer in besonderer Erinnerung bleiben. Direkt beim Eintreten in das gemütliche und liebevoll gestaltete Besucherzentrum spürten wir die Besonderheit dieses Ortes. Hier wird nicht einfach nur Alkohol produziert, hier wird aus einfachen Mitteln ein Kunstwerk aus und mit der Natur erschaffen. Die Gerste wird direkt in der Region angebaut, das Wasser stammt aus der eigenen Quelle, die Fässer werden in Handarbeit in Schottland gefertigt, die Energie wird aus erneuerbaren Quellen gewonnen und alle Schritte in der Produktion sind perfekt ausgewogen und genau aufeinander abgestimmt.

 

Das lieben wir so am Whisky ... er ist geduldig. Du trinkst nicht nur Alkohol, du trinkst die Leidenschaft und Liebe der Menschen, die ihn produzieren, du trinkst die Gaben der Natur und du trinkst die geduldige und jahrelange Reifung in alten Fässern. Für uns ist es ein Genuss, der uns zur Ruhe kommen lässt im hektischen Alltag und uns daran erinnert: Gut Ding will Weile haben. 


Begeisterung macht Spaß

Ja, es war eben einfach schön bei Glenlivet, deshalb gibt es gleich noch einen zweiten Beitrag dazu ;) Wir hatten eine wunderbare Führung dank Amber. Sie hat uns mit Begeisterung begeistert und uns wirklich sehr herzlich durch die Brennerei geführt. Wir fühlten uns sofort wohl. Begeisterung erzeugt Gegen-Begeisterung. Wir waren so happy über das tolle Erlebnis und das hat auch Amber sehr gefreut und so haben wir noch eine ganze Weile gequasselt und als wir schon im Shop waren, kam sie extra noch einmal zu uns, um sich zu verabschieden. Wir haben uns einfach gegenseitig angesteckt und alle ein großes Bisschen positive Energie aufgeladen. Nicht jeder kann und möchte seine Emotionen nach außen zeigen, und das ist ok. Aber lasst euch gesagt sein: Es lohnt sich! Wenn wir ein bisschen von uns preisgeben, bekommen wir so viel Schönes zurück.


Anhalten lohnt sich!

Man fährt so durch die Lande und plötzlich winken die Anhalter ... halten wir an? - fahren wir weiter? - was machen wir? ... wir drehen um! Gute Entscheidung! An diesem Morgen haben wir Laura und Christoph aus Göttingen kennengelernt und etwas Besseres hätte uns heute nicht passieren können. Sie waren sehr froh, dass wir sie mitgenommen haben. Aber nicht nur wir haben ihnen etwas gebracht - auch uns hat die gemeinsame Zeit mit den Beiden sehr gefallen. Wir waren zusammen auf den "Storr" wandern, sind von Highlight zu Highlight gefahren und der Höhepunkt war unser gemütliches Grillerchen, bei dem der Regen gewartet hat, bis wir fertig waren. So haben wir fast zwei Tage miteinander verbracht. Wieder einmal mehr zeigte sich, dass ich auf Nettis Gefühl hören und einfach mal bremsen sollte. Danke! Von Laura werden wir sicher bald noch einmal berichten, denn sie wird mit dem Rad von Patagonien nach Alaska fahren ... Respekt!


Entspanntes Vertrauen

... ja, das fällt mir (Robin) oft sehr schwer. Ich plane gern, ich plane viel, ich plane zu viel. Ich lasse mich auch gern aus der Ruhe bringen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es geplant war. Ich darf lernen, dass das aber gar nicht schlimm ist. Das Leben bringt dir immer einen schönen Moment, tolle Menschen, spannende Eindrücke - auch wenn es nicht die sind, die wir uns so vorgestellt haben. So haben wir das ein oder andere "Highlight" links liegen lassen (müssen) - aufgrund knapper Zeit oder einfach viel zu vieler anderer Touristen. Aber es folgten eine Whisky-Destille nur für uns, eine entspannte Wiese mit Blick auf das Meer, ein überraschendes Abendessen im Nirgendwo und so manche ungeplante Übernachtung. Ich übe weiter. Ich übe die Gelassenheit, dass ich alles auf mich zukommen lasse und den Moment genieße, nicht den vielleicht nächsten.  


Auf nach Hogwarts ...

Heute am 01.08.22 haben wir unseren zweiten Hochzeitstag, den wir gerade jetzt, als ich dies schreibe, gemütlich am Loch Eil ausklingen lassen. Wir stehen ganz gemütlich unweit des herrliches Sees mit Blick auf das Wasser und die wundervollen Berge im Hintergrund. Ganz früh ging der Tag schon los, als wir zum Glenfinnan Viaduct aufgebrochen sind. Denn heute war es wieder soweit. Die Ferien sind zu Ende und so mussten Hermine, Harry und Ron wieder den Hogwarts Express besteigen und ins neue Schuljahr starten. Mit mehreren hundert anderen Verrückten ging es hoch zur Aussicht und zumindest als der Zug kam, herrschte eine selige Stille. Doch sind die schönsten Orte und Momente auf Reisen, diejenigen, die nicht bekannt und keine "Highlights" sind. Dort findest man Ruhe (und einen Parkplatz) und erfährt etwas über den waren Geist der Gegend, in der man sich befindet.


Angekommen in Irland

Wir haben am frühen Morgen die Fähre von Schottland nach Nordirland genommen. Danach folgten viele Fahrtstunden, da wir direkt an die Westküste in Richtung des "Wild Atlantic Way" aufbrechen wollten. Wir haben viele bunte Orte gesehen, grüne Wiesen, Menschen am Straßenrand. Doch zum Ankommen gehört mehr. Und so folgte gleich zu Beginn ein wunderbarer Moment, in dem ganz viel Irland zusammen kam: Westport, eine wunderbare Stadt mit bunten Häuser und strahlender Gemütlichkeit - ein uriger Pub voll mit fröhlichen und lauten Menschen - wunderbare ehrliche handgemachte Musik - und natürlich der erste Whiskey. Diese Momente kommen oder nicht. Man kann viel planen und doch das Land nicht fühlen. Hier kam es zu uns. Andere Orte haben wir zu schnell passiert.


Einfach nur nett

Wir wollten in Galway einfach mal entspannt einen Kaffee genießen und das haben wir auch gemacht. Natürlich können wir nicht einfach nur einen Kaffee trinken ohne auch ins Gespräch zu kommen. Hier haben wir Paula kennen gelernt. Paula macht Churros (frittierte spanische Teigstangen) und kommt aus Madrid. Der Kreis schließt sich, waren wir doch im Frühjahr ebenfalls in Madrid unterwegs. So konnten wir uns hier in Irland über Madrid austauschen. Als wir unseren Kaffee ausgetrunken hatten, hat uns Paula einfach ein paar Churros mit flüssiger Schokolade hingestellt. Und wieder haben wir etwas bekommen, ohne dass wir es gefordert haben. Menschen sind toll. Wenn wir einfach weiter offen auf andere zugehen und die Seele hinter dem Angestellten sehen, dann eröffnen sich kleine liebe Überraschungen, die uns einfach mal fröhlich machen.


Musik mit Herz

Wir sind in Galway - eine der schönsten Städte in Irland und zugleich eine der lebendigsten. Es ist ein buntes Gewusel in der Stadt und überall strömen Musik, Lachen, Gespräche und alle möglichen Geräusche auf einen ein. An einem ruhigeren Platz am Abend hat es und fest gehalten. Ein junger Straßenmusiker, der mit Herz und Gefühl wundervolle Songs durch die Gassen erklingen ließ. Wir haben getanzt, wir haben gequasselt und wir haben genossen. Wir waren mal langsam, was mir (Robin) so oft schwer fällt. Es ist spannend zu beobachten, wie die Menschen auf Musik reagieren. Viele gehen vorbei und registrieren es gar nicht - andere bleiben stehen und machen ein schnelles Foto und gehen weiter - wieder andere fühlen den Moment und verweilen. Auch hier haben wir wieder gelernt, dass erst die Langsamkeit uns wirklich eintauchen lässt.


Es ist nie zu spät

Durch einen lieben Tipp von Einheimischen, haben wir die Klippen von Kerry entdeckt und damit eine ganz wundervolle Landschaft und zwei liebe Menschen. Er hat viele Jahrzehnte in London gelebt und ist nun in seine Heimat zurückgekehrt. Seinem Bruder gehört das Land, auf welchem sich die Klippen befinden und die beiden haben vor gar nicht allzu langer Zeit einen ganz niedlichen Imbiss mit viel Liebe aufgebaut. Sogar einen alten Bus haben Sie dafür umgerüstet. Es ist nie zu spät. Die Verwirklichung eines eigenen Traumes und einer Vision kennen keine Altersgrenzen. Die beiden haben ihr Leben geändert, weil sie es wollten und es hat geklappt. Wir dürfen und sollten alle so mutig sein und unseren eigenen Wünschen folgen.


Erst die Menschen machen es besonders

Wie haben wir unsere Zeit im Ballyseede Castle herbei gesehnt! Endlich mal nicht fahren und fahren und fahren, sondern einfach mal ganz entspannt die Seele baumeln lassen. Ballyseede Castle ist ein wundervolles Schloß im Südwesten Irlands, in dem wir zwei Nächste verbringen durften. Aber allein der Ort füllt das Herz nicht aus, wenn da nicht auch die Menschen wären. Und so sind wir auch ganz besonders dankbar, dass wir Joe kennen lernen durften. Wir hatten tolle Gespräche und haben uns Fotos unserer Familien gezeigt. Ein besonders rührendes Highlight war unser Abschiedsfrühstück. Joe kam mit zwei Gläsern Champagner zu uns und meinte: "Zu einem Aufenthalt in einem Schloß gehört auch ein Champagnerfrühstück". Netti kamen gleich vor Rührung die Tränken. Nicht, weil wir Champagner brauchen, sondern weil es wunderbar ist, wenn Menschen von sich aus etwas geben, um anderen eine Freude zu machen. So kleine Gesten bringen so viel Licht. 


Herzlichkeit voller Leben

Schon als wir geplant hatten nach Irland zu fahren, war klar, dass wir Renate einen Besuch abstatten. Sie ist die älteste Freundin von Robins Oma und 1983 nach Irland ausgewandert. Na klar dachten wir, dass es schon nett werden wird. Aber es war viel mehr als das, es war eine wunderbare Zeit mit herrlichen Gesprächen, viel Spaß und vor allem Herzlichkeit. Renate (82) hat uns mit ihrer Lebendigkeit tief beeindruckt. Sie liebt Auto fahren (schafft aber nur noch 1.000km pro Tag 😅), reist durch Europa, genießt das Abendleben in den Pubs, wird nachts immer noch nicht müde und hat nicht verlernt zu leben. Wie viele Menschen kennen wir, die schon in viel jüngeren Jahren ihre Lebendigkeit scheinbar verloren haben. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Nie hat für uns dieser Spruch besser gepasst. Und zum Abschluss zauberte Sie noch unseren Lielings-Irish-Whiskey hervor.


Hier folgen ein paar Bildermomente ...

Kommentare: 4
  • #4

    Netti & Robin (Mittwoch, 31 August 2022 20:13)

    Liebe Linda - wir danken Dir für Dein Feedback und die lieben Wünsche.

    Sonnige Grüße :)

  • #3

    Linda (Montag, 01 August 2022 22:09)

    Sehr schön, ihr zwei. Genießt die Reise und fahrt vorsichtig! Ich wünsche euch noch viele tolle Erlebnisse :)

  • #2

    Netti & Robin (Montag, 01 August 2022 20:51)

    Liebe Karin,
    es freut uns riesig, dass Du unsere Geschichten gern und regelmäßig verfolgst. :)
    Wir drücken ganz fest zurück! :*)

  • #1

    Karin schulze (Donnerstag, 28 Juli 2022 18:59)

    Hallo ihr Zwei. Ihr habt schon viel gesehen, liebe Menschen kennen gelernt. Habt weiterhin viel Spaß und Freude und ich lese gern wie es weiter geht. Ich drücke euch ganz lieb. Tolle Eindrücke